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Kinder lieben Geschichten, ob aus dem Buch vorgelesen, mit den eigenen Kuscheltieren und Puppen gespielt oder von der Oma frei erfunden. Geschichten regen die Fantasie an und sind spannend.

An dieser Stelle möchte ich auch eine Geschichte erzählen. Die Geschichte von Raketenzeit! Wie kam es überhaupt dazu, warum heißt die Agentur Raketenzeit und was machen die da eigentlich so den ganzen Tag?

„Kinder-Eventagentur? Die machen Kindergeburtstage, oder?“

Diese Frage höre ich häufig, wenn ich von meiner Agentur berichte.

Natürlich erkläre ich dann, was ich mit meinem Team mache: Firmenevents, Kundenveranstaltungen, Jubiläen, Weihnachtsfeiern und Hochzeiten. Natürlich auch Kindergeburtstage, die aber eher selten. Mottopartys wie Piratenparty, Prinzessinnen-Geburtstag oder das „Fotoshooting“ mit den Mädels sucht man auf unserer Seite vergebens. (Was wir genau anbieten, finden Sie hier LINK).

Direkt nach dieser Erläuterung kommt meist die Frage: „Wie kommt man denn darauf?“

Arbeitslos mit Studium sucht…

Nach meinem Auslandsstudium (Event- und Kulturmanagement) war ich hoch motiviert, in einer Event- oder Werbeagentur anzufangen. Ich war jung, gut ausgebildet und bereit, Berlin zu erobern! Leider hat Berlin nicht auf mich gewartet. 50 Bewerbungen später war ich frustriert und immer noch ohne Job. Um erste Erfahrungen im Bereich Marketing und Kommunikation zu machen zog ich nach Hannover.

Schwerpunkt: Kommunikation & Events

Zunächst arbeitete ich bei einem internationalen Dienstleistungsunternehmen, danach an einem An-Institut der Universität Hannover im Wissenschaftspark.

Wo ich konnte, brachte ich mich beim Thema „Veranstaltungsmanagement“ ein. Schließlich hatte ich das ja auch studiert. Bei meinem letzten Arbeitgeber der E.ON IT GmbH (jetzt E.ON Business Service GmbH) wurde mir dann die Projektleitung eines Großevents mit 1.500 internationalen Gästen übertragen, der Höhepunkt meiner damaligen Karriere. Am Veranstaltungstag lief alles wie geplant, trotz dickem Bauch (ich war schwanger mit meinem 1. Kind). Nach der Geburt und meiner Elternzeit arbeitete ich dort weiter, bis mein zweites Kind kam. Wer selbst Kinder hat, weiß, dass sich die Prioritäten durch den Nachwuchs verschieben. An erster Stelle kommt jetzt das Kind und nicht mehr der Job. In der zweiten Elternzeit fehlten mir jedoch die Arbeit, die Kollegen, die Abläufe und auch ein bisschen das Kribbeln im Bauch, wenn man eine Veranstaltung plant und der „große Tag“ dann endlich da ist.

Einmal Eventmanager immer Eventmanager

Meine Elternzeit war beendet, ich kam zurück ins Büro. Doch irgendwann war klar, hier konnte mein Weg nicht weitergehen. Die beruflichen Herausforderungen fehlten, die Prioritäten verschoben sich wieder. Diesmal nicht auf die Kinder, sondern auf etwas ganz Neues: die Selbständigkeit.

Ich muss zugeben, den Gedanken hatte ich bereits in der 10. Klasse. Damals wollte ich allerdings erst Tierärztin und danach Modedesignerin werden. Wie gut, dass ich mich dann doch anders entschieden habe…

Aber eine Eventagentur ganz alleine aufziehen? In Hannover? Dann kam mir die zündende Idee: Ich würde mich spezialisieren, auf Kinder! Meine umfassende Internet-Recherche auf Föhr (dort verbrachten wir gerade unseren Urlaub) ergab, dass in Hannover kaum Mitbewerber vorhanden waren. Der Markt war da und er war groß genug für mich! Nach dieser Erkenntnis begann ich, meinen Businessplan zu schreiben…

Keiner glaubt an die Idee…?

Ich war Feuer und Flamme: ich werde meine eigene Firma aufziehen – und zwar richtig! Ich wollte nicht „Mutti mit Kinderbetreuung“ sondern „Eventagentur mit Schwerpunkt Kinder“ sein. Kein Zeitvertreib, sondern ein echtes Business. Soweit klar. Erste Zielgruppe: Hochzeitspaare und Eltern mit wenig Zeit aber genug Geld. Überzeugt, wie ich war, besuchte ich den Gründertag der IHK und meldete mich zum Gründerwettbewerb von Hannoverimpuls an. Letzteres hat mir einen Coach und viel Struktur gebracht, aber leider auch viele Zweifler, die sagten: „Du machst nichts Neues und wir glauben nicht daran, dass Du damit Geld verdienen wirst“.

Wie immer ist der Gründer von seiner Idee viel überzeugter, als der Rest der Welt. Gott sei Dank, sonst hätte ich wahrscheinlich hier schon aufgegeben.

Geburtstagsträume – Ein toller Name?!

Ich glaubte an meine Fähigkeiten und meine Idee. So wie jeder Gründer das wohl am Anfang tut. Im Februar 2013 meldete ich beim Gewerbeamt Hannover meine Selbständigkeit an. Endlich! Voller Tatendrang arbeitete ich weiter an meinem Businessplan, überlegte mir Werbestrategien und machte Pläne. Doch das Wichtigste fehlte noch: Wie sollte meine Firma denn nun heißen? Nach langer Recherche, vielen Abenden mit dem Laptop auf dem Sofa und dem Block in der Hand hatte ich den Namen endlich: Geburtstagsträume. Großartig!

Ganz zufrieden machte ich mich mit dem Namen im Gepäck auf den Weg zu meinem Bruder nach Berlin. Er sollte mit mir am Wochenende meine Website bauen. Doch er redete mir den Namen aus. Er sei zu festgelegt, nicht flexibel und außerdem enthält er einen Umlaut, der im Web schwierig sei. Leicht geknickt, mit einer neuen Website aber ohne Namen in der Tasche, saß ich am Sonntag wieder im Zug nach Hannover. Was nun? Das Wichtigste fehlte doch noch…

Mehrere Abende sollte es noch dauern. Immer wieder mit Zettel, Stift und Laptop auf den Knien. Denn der neue Name muss natürlich auch im Internet als Domain zu haben sein… Wer schon einmal nach dem Namen für seinen zukünftigen Sprössling gesucht hat, kann nachvollziehen, wie schwer das war. Eigentlich ist es noch schwerer, denn wer braucht zum Namen seines Kindes schon die passende Webadresse… Doch dann, irgendwann war es soweit. Der Name stand fest. Selbst mein Bruder hatte keine Einwände. Raketenzeit war geboren und die Domain natürlich ebenfalls gesichert. Es ging voran!

Mögen die Spiele beginnen…

Wir hatten also den Namen und die Internetseite. Super, dann kann es ja losgehen! Naja, fast… Zwei entscheidende Dinge fehlten noch: Ein gutes Logo und natürlich ein Büro…

Das Logo – als erfahrener Kommunikations-Profi wusste ich das natürlich – war jetzt das Wichtigste. Ein Corporate Design musste her, vorher gab es keine Visitenkarten, kein Briefpapier, keine Flyer und Broschüren. Und ohne die gab es keine Kunden – logisch. Da ich schon viel im Bereich Corporate Design und Außenauftritt gelernt und gesehen hatte, wusste ich ziemlich genau, was ich wollte, und vor allem, was ich nicht wollte. Es sollte zeigen, dass es um Kinder ging, gleichzeitig war mir wichtig, dass man erkannte, dass hier ein „Unternehmer“ dahinter steckt. Gemeinsam mit meiner Agentur ging es mit dem Logo dann auch recht schnell. Und was war das für ein tolles Gefühl, als dann endlich meine Visitenkarten ankamen…

Und das Büro? Das hatte ich mir nun in unserem 8qm großen Gästezimmer eingerichtet. Klein aber mein! Ein Schreibtisch von Ebay-Kleinanzeigen, eine Telefonleitung durch die Wand gelegt (man braucht wirklich einen sehr großen Bohrer dafür…) und ein Laptop auf dem Schreibtisch. Und dann ging es los… das Warten!

Der erste Anruf bei Raketenzeit!

Natürlich war ich hoch motiviert. Ich hatte eine Firma gegründet, ein Traum wurde war. Ich war von meiner Idee überzeugt, hatte Wochen und Monate recherchiert und mir überlegt, was ich anbieten möchte: Kindergeburtstage und Kinderbetreuung auf Hochzeiten. Der so genannte B2C Markt sollte ab sofort meine Spielwiese sein. Doch vorher brauchte ich vor allem eins: Geduld. Denn es gab keine Mails, keine Anrufe und vorläufig nur 15 Fans auf meiner Facebook-Seite. Daran sollte sich natürlich schnell etwas ändern, denn die Investitionen in Corporate Design und Hardware waren ja schon getätigt…

Doch dann kam er, der erste Anruf auf dem „goldenen Telefon“ (es ist natürlich nicht golden, sondern schwarz, aber in diesem Moment hat es sich sehr vergoldet angefühlt…)

Die Frau am Telefon wollte heiraten und suchte nach einer Kinderbetreuung. Perfekt! Da war sie, meine erste Kundin.

In der Ruhe liegt die Kraft

Ich arbeitete die halbe Nacht an dem Angebot und recherchierte, plante und verglich. Am nächsten Tag war das Angebot verschickt, drei Tage später abgesagt (da die Betreuung durch eine Freundin übernommen wird). Tja, das war er wohl noch nicht, der erste Auftrag. Doch mit ein wenig Geduld und vielen alten und neuen Kontakten kamen die Kunden nach und nach. Darunter auch mein ehemaliger Arbeitgeber E.ON. Geduld war nötig, aber in der Ruhe liegt ja bekanntlich die Kraft. Und ich war nach wie vor davon überzeugt, dass dies das Richtige für mich war.

Firmenfest, Tag der offenen Tür und Messen

Doch die Nachfrage veränderte sich. Es stellte sich heraus, dass der Bedarf für Unternehmen, auf ihren Festen eine Kinderbetreuung und ein Kinderprogramm anzubieten, noch viel größer war. Neben weiteren Aufträgen hatte ich dadurch mehr Möglichkeiten, individuelle Konzepte zu schreiben und die Kinderaktionen passgenau auf die Festivität und den Kunden abzustimmen. Denn eine Hüpfburg und Kinderschminken gibt es mittlerweile auf fast allen Festen und Events. Ich wollte mehr bieten, ein Konzept, das zum Produkt und zu den Kunden der Unternehmen passt. Dieser Ansatz gefiel den Firmen und sie buchten unsere Recyclingwerkstatt oder eine individuelle Rallye auf ihrer Messe. Sie wollten spannende Mitmachaktionen, die ihr Veranstaltungsthema aufgriffen. Auch die Kinder sollten von ihrem Event begeistert sein. Das konnten wir ihnen bieten. Raketenzeit veränderte sich: wir hatten einen neuen Markt erschlossen.

4 Jahre – weiter geht’s!

Im Februar 2017 wird die Kinder-Eventagentur Raketenzeit nun 4. Unfassbar, es geht nun in das 5. Jahr. Die Kunden sind zahlreicher und die Aufträge größer geworden. Viele Stammkunden buchen immer wieder.

Dieses Jahr werden wir neben den bestehenden auch neue Märkte erschließen. Zum Beispiel die Tagungs- und Kongressbranche. Auch hier besteht Bedarf, die Kinder der Teilnehmer während der Veranstaltung zu betreuen, gerade, wenn es mehrtägige Konferenzen und Fortbildungen sind. Viele Mütter, die nach der Babypause wieder in den Job zurückkommen, haben Schwierigkeiten, ihre Kleinen unterzubringen, wenn sie an einer Konferenz teilnehmen. Das soll sich ändern. In diesem Bereich sind wir bereits tätig, zum Beispiel für die EUHA LINK!.

Es gibt viele weitere Möglichkeiten, deutschlandweit. Wir freuen uns darauf!